Was New Work für Deskless Worker bedeuten kann

Future of Work

Die Zukunft der Arbeit betrifft längst nicht nur Büroangestellte in einem urbanen Umfeld. Auch für die zahllosen Deskless Worker, also Angestellte, die nicht am Schreibtisch arbeiten, stehen gravierende Veränderungen im Arbeitsleben an. Doch aktuell passiert noch zu wenig, um ihren aktuellen Wünschen und Bedürfnissen gerecht zu werden. Es ist deshalb längst überfällig, sich mit diesen Arbeitskräften auseinander zu setzen, die oft in ungesunden Schichtrhythmen arbeiten. Doch wie kann diese Zukunft aussehen, beispielsweise im Einzelhandel, in der Hotellerie oder dem Gastgewerbe? Auch wenn gerade diese Sektoren aktuell besonders hart unter die Pandemie zu leiden haben, sollte daran gearbeitet werden, die Situation für die Angestellten in diesem Bereich mittel- bis langfristig zu verbessern – und viele Unternehmen gehen bereits in die richtige Richtung.

Droht eine digitale Zweiklassengesellschaft?

Für viele Büroangestellte sind New Work-Konzepte bereits Alltag: Sie arbeiten flexibel, orts- und zeitunabhängig, mithilfe moderner cloud-basierten Lösungen für E-Mails, Office-Anwendungen oder Tools für die digitale Zusammenarbeit. Demgegenüber sieht die Realität für Schichtarbeiter:innen zumeist anders aus. Sie arbeiten vor Ort, zeitlich genau getaktet – und passende IT-Lösungen sind noch nicht überall Alltag. Nicht zuletzt im Hinblick auf die Tatsache, dass Deskless Worker in zahlreichen Branchen die Mehrheit aller Arbeitskräfte stellen, wie im Gesundheitswesen, Einzelhandel und in der Gastronomie, ist es wichtig, dass sie bei der Digitalisierung nicht mehr vernachlässigt werden.

Mehr Wertschätzung und Flexibilität

Die Abwesenheit digitaler Tools führt im Alltag von Deskless Workern bereits jetzt zu Problemen, darunter Schwierigkeiten in der Kommunikation. In einer Studie von Quinyx aus dem vergangenen Jahr, gaben 28 Prozent der Befragten an, dass mangelnde Kommunikation, wie eine späte Ankündigung ihres Schichtplans, ihre Work-Life-Balance beeinträchtigt hat. Daraus folgen gerade in der Corona-Pandemie Gesundheitsrisiken: Während des ersten Lockdowns gingen 24 Prozent der Angestellten trotz einer Erkrankung zur Arbeit – 37 Prozent davon gaben an, dass sie niemanden hatten, der ihre Schicht kurzfristig übernommen hätte.

Hierbei spielen die eingesetzten Kommunikations-Tools eine wichtige Rolle: Häufig verfügen Deskless Worker im Arbeitskontext nicht über einen PC, sondern teilen sich beispielsweise einen Computer im Pausenraum. Kommuniziert wird daher oftmals noch über ein schwarzes Brett – wobei die Angestellten wichtige Informationen, wie Schichtpläne, oftmals abfotografieren müssen. Das geht besser!

Flexible Arbeitszeiten als zentraler Faktor von New Work

Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit: Was im Arbeitsalltag von vielen Büroangestellten bereits selbstverständlich ist, ist für Deskless Worker oft wesentlich schwieriger zu erreichen. Doch auch die Angestellten im Einzelhandel, in der Hotellerie, Gastronomie und so weiter wünschen sich mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung. Und das ist heutzutage möglich: So können Angestellte durch digitale Personaleinsatzplanungs-Lösungen selbstständig Schichten annehmen, ablehnen oder untereinander tauschen. So erhalten sie mehr Eigenverantwortung über ihre Zeitplanung – und können beispielsweise spontane Familienereignisse wahrnehmen. Das Resultat: Eine bessere Work-Life-Balance, geringere Stresslevels und eine höhere Arbeitsmotivation und -Zufriedenheit.

Mobile Technologien als Grundlage

Ein zentraler Faktor bei solchen Lösungen: Die Nutzung muss auf mobilen Endgeräten funktionieren, wie Smartphone-Apps zur Zeiterfassung und Mitarbeiterkommunikation, und sollte eine möglichst intuitive Benutzerführung bieten. So kann das große Problem der mangelnden Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer:innen beseitigt werden – in Zeiten der Pandemie wichtiger als je zuvor, um beispielsweise sicherzustellen, dass neue gesetzliche Vorgaben unmittelbar umgesetzt werden.

Digitale Arbeitsplätze für Deskless Worker

Die Möglichkeiten digitaler Möglichkeiten für Deskless Worker werden aktuell bei weitem nicht ausgeschöpft – auch wenn diese im Dienstleistungssektor mindestens genauso hoch sind wie bei Büroangestellten. Insbesondere die schwierigen Arbeitsbedingungen für Angestellte im Schichtdienst könnten so signifikant verbessert werden. In der zuvor genannten Studie spielten durchschnittlich 57 Prozent der Befragten mit dem Gedanken zu kündigen. Angesichts der Tatsache, dass in vielen Branchen, wie dem Gesundheitswesen, gerade jetzt jede helfende Hand dringend gebraucht wird, ist das keine tragbare Situation. Unternehmen sollten deshalb auch in diesen Branchen den Digital Workplace umsetzen – zugeschnitten auf die reale Situation der Mitarbeiter:innen, um zu deren Verbesserung beizutragen.

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Maximillian Thost. Quinyx

Maximilian Thost

Maximilian Thost ist seit April 2018 Country Manager DACH bei Quinyx, einem etablierten schwedischen SaaS-Anbieter für cloud-basiertes Workforce Management. Zu seinen Verantwortlichkeiten gehört der Auf- und Ausbau des DACH-Marktes (Deutschland, Österreich, Schweiz).

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