Digitale Inklusion mit Accelerated Learning

Recruiting

Migrant:innen, ältere Menschen, Eltern nach längerer Auszeit, Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder fehlenden Qualifikationen haben es oft schwer, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Sie werden unter anderem aufgrund ihres Geschlechts, ihres Alters oder ihrer Herkunft auf dem heutigen Arbeitsmarkt benachteiligt, erhalten nur schwer einen Job und können dadurch zwangsläufig nicht vollumfänglich an der Gesellschaft teilhaben. Nicht von Diskriminierung zu sprechen, wäre fahrlässig.

Gerade zu Zeiten eines stetig fortschreitenden Fachkräftemangels – insbesondere im IT-Sektor – müssen solche Denkmuster schnellstmöglich überdacht werden. Jene Menschen sind nämlich mindestens genauso motiviert, wie alle anderen – wenn nicht sogar motivierter. Unternehmen sollten Personen, die in der Arbeitswelt eine Benachteiligung erfahren, dementsprechend nicht weniger häufig eine berufliche Perspektive, sondern ihnen stattdessen eine Chance bieten, und dem Fachkräftemangel somit gezielt den Kampf ansagen. Mithilfe von Accelerated Learning wird diese Vorgehensweise eine Win-win-Win-Situation für alle Beteiligten – also für benachteiligte Menschen, Unternehmen und die Gesellschaft.

Ein Drittel der Erwerbstätigen erlebte schon einmal Benachteiligung in der Arbeitswelt

Laut einer im Jahr 2019 durchgeführten Umfrage der Job- und Recruiting-Seite Glassdoor unter Erwerbstätigen in Deutschland fühlte sich jede:r Dritte in der Arbeitswelt schon einmal diskriminiert. 24 Prozent der Befragten gaben als Grund der Benachteiligung das Geschlecht, 22 Prozent das Alter an. 21 Prozent führten rassistische Gründe für die Diskriminierung an.

In den letzten Jahren fand ein Umbruch statt: Immer mehr Unternehmen setzen sich inzwischen für den Kampf gegen Benachteiligungen ein. 47 Prozent der befragten Erwerbstätigen in Deutschland gaben an, dass ihre Firmen Anstrengungen für Diversität und Inklusion verstärkt hätten. Der Grund: Vor allem jüngere Arbeitnehmer:innen (18 bis 34 Jahre alt) – also Berufseinsteiger:innen – fordern in Deutschland von der Chefetage mehr Engagement im Kampf gegen Benachteiligungen in der Arbeitswelt.

Berufliche Perspektiven für benachteiligte Menschen dank Accelerated Learning

Accelerated Learning (deutsch beschleunigtes Lernen) ermöglicht das Aneignen komplexer Lerninhalte binnen kurzer Zeit. Innerhalb von oftmals nur zwölf Wochen können Teilnehmende von Weiter- und Neuqualifizierungsprogrammen durch diese evidenzbasierte Lernmethode einen kompletten Karrierewechsel – sogar industrieübergreifend – vollziehen oder sich innerhalb des Unternehmens für eine neue Position qualifizieren. Hierbei spielt vor allem Motivation eine große Rolle. Die berufliche Vergangenheit oder mögliches Vorwissen sind nebensächlich. Ebenso finden die Auswahlprozesse primär anonym statt. Somit haben auch Menschen mit möglichen Beeinträchtigungen – egal welcher Art – eine reelle Chance, für solch ein Programm ausgewählt zu werden. Teilnehmende der Weiter- und Neuqualifizierungsprogramme erhalten nach erfolgreichem Abschluss eine Jobgarantie. Kosten entstehen für die Teilnehmenden keine.

Im Vergleich zu einer klassischen Ausbildung minimieren Accelerated Learning-Programme die Benachteiligung und fördern die Diversität innerhalb eines Teams. Sowohl die Jobgarantie als auch der anonyme Auswahlprozess sind in einer klassischen Ausbildung nicht existent. Dass das unter anderem für Mitmenschen mit Migrationshintergrund problematisch sein kann, zeigt der Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2019 vom Bundesinstitut für Berufsbildung. Viele Bürger:innen mit Migrationshintergrund fänden keine Ausbildungsstelle. Zudem hätten „nicht studienberechtigte Schulabgänger/-innen […] selbst mit den gleichen Schulabschlüssen, Schulnoten, Bildungs- bzw. Berufspräferenzen, Bewerbungsaktivitäten sowie ausbildungsmarktrelevanten Merkmalen sowie der gleichen sozialen Herkunft und sozialen Einbindung schlechtere Chancen, einen Ausbildungsplatz zu erhalten, als ohne Migrationshintergrund.” Die Gleichberechtigung aller Menschen sollte allerdings für jedes Unternehmen Credo sein.

Wie Unternehmen ein CSR-Projekt für benachteiligte Menschen mithilfe von Accelerated Learning initiieren

Anhand eines Beispiels: Im Rahmen seiner verschiedenen CSR-Projekte rund um Digitale Inklusion entscheidet sich ein IT-Unternehmen für ein Weiter- und Neuqualifizierungsprogramm auf Basis von Accelerated Learning für Personen, die in der Arbeitswelt benachteiligt sind. Dazu zählen unter anderem Frauen, Eltern, die nach längerer Auszeit ins Berufsleben zurückkehren wollten, ältere Mitmenschen, Menschen mit Behinderung sowie Menschen mit Migrationshintergrund. Das Unternehmen möchte also Quereinsteiger:innen die Chance geben, sich innerhalb von zwölf Wochen zu IT-Expertinnen und -Experten ausbilden zu lassen.

Damit sorgt das Unternehmen nicht nur für mehr Chancengleichheit auf dem zunehmend digitalen Arbeitsmarkt, sondern bietet auch dem internen IT-Fachkräftemangel Einhalt. Die digitale Transformation von Unternehmen schreitet stetig voran, sodass oft kurzfristig qualifizierte IT-Expert:innen benötigt werden, um diese in diversen Teams formen zu können. Mithilfe von Accelerated Learning ist dies problemlos möglich.

Das Curriculum des Trainings wird dabei von auf Accelerated Learning spezialisierten Ausbildungsdienstleistern auf die Bedürfnisse der Firma zugeschnitten, sodass die Absolvierenden im Anschluss sofort für Projekte eingesetzt werden können.

Natürlich sind auf Accelerated Learning basierende Weiter- und Neuqualifizierungsprogramme für interessierte Unternehmen mit Kosten verbunden. Diese zahlen sich jedoch aus. Unternehmen binden neue motivierte Mitarbeiter:innen aufgrund der Möglichkeit, die ihnen gegeben worden ist, länger an ihre Firma. Auch Fluktuationskosten können damit reduziert werden. Zudem helfen solche oder ähnliche CSR-Projekte dabei, die positive Wahrnehmung von Unternehmen in der Öffentlichkeit zu steigern und der Allgemeinheit zu zeigen, dass es heutzutage keinen Platz mehr für Ungleichberechtigung geben sollte – weder in der Arbeitswelt noch in der Gesellschaft.

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Philipp Leipold, Geschäftsführer der Geschäftsführer der AW Academy Germany GmbH

Philipp Leipold

Philipp Leipold ist Geschäftsführer der AW Academy Germany GmbH.

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