21 Jobs der Zukunft

Future of Work

Die Revolution der künstlichen Intelligenz wird viele Berufe obsolet machen. Aber es werden auch zahlreiche neue Arbeitsfelder entstehen. 21 Jobs, die im nächsten Jahrzehnt relevant sein werden.

Fast jeden Tag bemängeln Forscher oder Unternehmer, dass wir in einer Welt der Automatisierung und künstlichen Intelligenz (KI) keine Arbeitnehmer mehr brauchen.Maschinen lesen dank KI Röntgenbilder und MRT aus, handeln mit Aktien und führen als Siri oder Alexa sogar Gespräche mit uns. Sie sind billiger, schneller und intelligenter als wir, sie machen keine Pausen oder Ferien, werden nicht krank und lassen sich nicht ablenken.Wenn Maschinen uns alles abnehmen, was tun wir dann? Droht uns eine Zukunft ohne Beschäftigung? Gemäß dem Branchenverband Bitkom fallen in den nächsten fünf Jahren 3,4 Millionen Stellen weg.

Die optimistische Perspektive

Pessimisten prognostizieren, übrig blieben kurzfristige Projektarbeit, der Mindestlohn und eine neue, abgeschottete Elite von Technokraten. Optimisten könnten dem entgegensetzen, dass die Arbeit und die dazu erforderlichen Fähigkeiten sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändert haben. Im Laufe der Geschichte sind im Windschatten vieler großer technischer und wissenschaftlicher Umwälzungen immer wieder neue Beschäftigungsfelder entstanden. Die Arbeitskraft des Menschen wird also auch weiterhin gebraucht. Nicht nur wird er Maschinen entwickeln, bauen, pflegen und reparieren. Auch wird es mehr als genug neue Herausforderungen geben, die sich nur durch menschliche Intuition und Fantasie meistern lassen.

Doch welche Berufe wird es in Zukunft konkret geben? Unser Unternehmen Cognizant hat hierfür makroökonomische, politische, soziologische und kulturelle Trends analysiert, um zukünftige Beschäftigungsfelder aufzuspüren.

Dabei haben sich drei Schwerpunkte, die den Jobs der Zukunft gemein sind, herausgestellt:

  • Coachen: pragmatische Hilfestellung im Leben geben wie Finanzen oder Gewicht managen
  • Umsorgen: Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen verbessern
  • Vernetzen: Mensch und Maschine, traditionelle und Schatten-IT, das Physische und das Virtuelle sowie ethische und wirtschaftliche Ansprüche zusammenbringen

Zwar kann KI auch in diesen Bereichen Verbesserungen bringen und traditionelle Berufe mit mehr Genauigkeit und Effizienz ersetzen. Man denke nur an chirurgische Operationen oder Coaching-Apps. Allerdings eröffnen sich gerade in diesen Bereichen neue Nischen, die menschliche Eigenschaften erfordern.

21 Jobs der Zukunft

Von den 21 identifizierten Jobs, sind die folgenden die, die geringe bis mittlere technische Fähigkeiten erfordern und in den nächsten fünf Jahren benötigt werden:

  • KI Business Development Manager: Vermarktet künstliche Intelligenz, definiert, entwickelt und implementiert Vertriebsprogramme für KI-Systeme; bildet die Schnittstelle zwischen Kundenanforderungen, Produktmanagement und Entwicklern
  • Ethikbeauftragter: Stellt sicher, dass die Verteilung des Unternehmenseinkommens den Standards entspricht, die von Kunden und Mitarbeitern erstellt und von einer Ethikkommission des Unternehmens festgeschrieben wurden
  • Spaziergänger/Gesprächspartner: Agiert als Gesprächspartner für ältere Menschen und vernetzt sich mit Senioren über eine Plattform
  • Smart-Fitness-Berater: Unterstützt mittels smarter Technologien persönliche Fitness-Programme; kennt digitale Fitness-Plattformen, berät Kunden, wie sie maximalen Nutzen daraus ziehen können, und misst die Ergebnisse
  • Manager gemischter Mensch-Maschine-Teams: Verbindet die Stärken von Robotern/KI-Software (Rechenleistung, Geschwindigkeit) mit denjenigen des Menschen (zum Beispiel Empathie, Vielseitigkeit); entwickelt Planungs- und Kommunikationssysteme für die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine
  • Digitaler Schneider: Besucht Kunden zu Hause, um Kleidung, die diese im Online-Handel bestellt haben, perfekt anzupassen und fertigzustellen
  • Bring-Your-Own-IT-Moderator: Verbindet als erfahrener Business-IT-Profi die Schatten-IT mit der digitalen Arbeitsplatzstrategie des Unternehmens. Kennt digitale Trends und weiß, wie sie den Kollegen nutzen. Gewährleistet aber auch Sicherheit und Compliance

Hoch im Kurs: Technologieexperten

Zu den Jobs, die mittlere bis hohe technische Skills erfordern und in den nächsten fünf Jahren benötigt werden, zählen:

  • Datendetektiv: Viele Unternehmensdaten werden zwar erhoben, aber nicht analysiert. Ein Datendetektiv wendet die neuesten Big Data- und KI-Tools auf die erhobenen Daten in den Bereichen Internet der Dinge, Geräte, Sensoren, biometrische Monitore und auf traditionelle Computerinfrastrukturen an, um aussagekräftige Empfehlungen zu erzeugen
  • Edge-Computing-Meister: Edge Computing bezeichnet im Gegensatz zum Cloud Computing die dezentrale Datenverarbeitung am Rand des Netzwerks und ist daher für das Internet der Dinge wichtig. Ein Edge-Computing-Meister definiert den Fahrplan des Unternehmens für das Internet der Dinge, kalkuliert sorgfältig die technischen Anforderungen und bewertet die Machbarkeit des Aufbaus einer Edge-Processing-Einheit auch unter Rendite-Gesichtspunkten
  • KI-unterstützter Gesundheitstechniker: Unterstützt Ärzte mittels KI-Systemen bei der Diagnostik und Therapie; sorgt für optimale Nutzung digitaler Diagnosetools und vermittelt zwischen Patienten und Tele-Medizinern
  • Cyber-Stadtplaner: Stellt sicher, dass „gesunde“ Daten in den Städten ungehindert fließen können – darunter auch Biodaten, Einwohnerdaten und Investitionsgüterdaten – und sorgt dafür, dass alle Technik- und Übertragungsanlagen störungsfrei funktionieren
  • Genomik-Portfolio-Direktor: Entwickelt Strategien zum Aufbau eines Portfolios von Life-Science-Produkten – speziell für neue Medikamente auf Basis von Gentechnik – für den lokalen und internationalen Markt
  • Quantum-Machine-Learning-Analytiker: Erforscht und entwickelt neuartige Lösungen durch Integration von Quanten-Computing und maschinellem Lernen
  • Chief Trust Officer: Verwaltet Aktivitäten rund um Kryptowährungen einer Organisation und berichtet über diese in der Öffentlichkeit neben den traditionellen Geschäftsberichten
  • Financial Wellness Coach: Liefert aktive, personalisierte und technisch versierte Unterstützung bei der Verwaltung des persönlichen Vermögens

Zu den Jobs, die geringe bis mittlere technische Skills erfordern und in den nächsten zehn Jahren benötigt werden, zählen:

  • Virtual-Shopping-Sherpa: Liefert Kunden in Online-Fachhandlungen individuelle Beratung über digitale Plattformen und Tools
  • Persönlicher Datenbroker: Überwacht und handelt mit persönlichen Daten von Kunden, um deren Profite daraus zu maximieren
  • Persönlicher Gedächtniskurator: Hilft bei Gedächtnisverlust älterer Kunden, virtuelle Umgebungen zu erschaffen, in denen sie sich aufhalten können
  • Smarter Verkehrsmanager: Überwacht, reguliert und plant den Luft- und Straßenverkehr smarter Citys mithilfe von KI-Plattformen

Zu den Jobs, die mittlere bis hohe technische Skills erfordern und in den nächsten zehn Jahren benötigt werden, zählen:

  • Augmented-Reality-Reisegestalter: Entwirft, schreibt das Drehbuch, entwickelt und personalisiert Augmented-Reality-Erlebniswelten
  • Referent für genetische Vielfalt: Arbeitet eng mit der Rechts- und Fachabteilung für genetische Pathologie zusammen, um rechtskonforme Verfahren zur genetischen Gleichstellung und Inklusionspraxis zu entwickeln

Neue Beschäftigungsfelder

Auch wenn sich die Arbeitswelt massiv verändern wird, so ist das Verschwinden von Jobs eine typische Begleiterscheinung eines jeden technischen Entwicklungssprungs. Zugleich ist die Weiterentwicklung ein elementares menschliches Bedürfnis. Hier können Maschinen allenfalls Hilfestellung leisten, indem sie den Menschen von Tätigkeiten befreien, die der Ausbildung seiner höheren Fähigkeiten im Weg stehen. Dieses Streben nach Höherem wird in den nächsten Jahren neue Beschäftigungsfelder entstehen lassen. Und diese werden sicherlich spannender sein als die früheren.

 

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Euan Davis / Foto: Cognizant

Euan Davis

Associate Vice President beim IT-Dienstleister Cognizant
Euan Davis ist Associate Vice President beim US-amerikanischen IT-Dienstleister Cognizant. Er leitet das Center für „Future of Work“ in Europa. Ziel des Centers ist es, zu untersuchen, wie sich die Arbeitswelt vor dem Hintergrund neuer Technologien, neuer Business Practices und neuer Arten zu arbeiten verändert. Davis lebt in Cambridge und ist seit 2013 Teil des Cognizant-Teams.

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