Der Arbeitsplatz der Zukunft muss viele Wünsche erfüllen

Employer Branding

Das unternehmerische ‚Outfit‘ muss zur Unternehmenskultur passen. Anreize greifen bei fehlendem Cultural Fit kaum. Vielfältige Angebote sind gefordert.

Im Zuge der digitalen Transformation steigen die Anforderungen, die Mitarbeiter an ihre Arbeitsumgebung stellen. Jedoch gibt es für das Konzept der New Work keine Standardlösungen. Fakt ist: Die Bereitstellung eines modernen Arbeitsplatzes wird für die Arbeitgeberattraktivität und letztendlich für die Arbeitgebermarke zu einem immer wichtigeren Faktor. Bei vielen Arbeitgebern steht das Thema ‚Arbeitsplatz der Zukunft‘ weit oben auf der Agenda. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, aus einer Vielzahl von Möglichkeiten die für sie passenden Lösungen zu wählen.

Selbst die aktuellen Hype-Themen wie Internet of Things, Analytics etc. rangieren in der Relevanz häufig hinter der Arbeitsplatzthematik. Im Kampf um die besten Talente und zur Sicherung des unternehmerischen Erfolgs kann dies auch ein entscheidender Faktor sein, um voranzukommen und sich vom Wettbewerb abzuheben. Wichtig ist es, flexibel und aufgeschlossen gegenüber Neuem zu bleiben.

Arbeitsplatz der Zukunft: Verbindung von produktiver Arbeit mit Entspannung

Der Arbeitsplatz der Zukunft steht für Innovation, Kreativität und der Verbindung von produktiver Arbeit mit Entspannung. Die zentralen Werte des Konzepts von New Work sind die Selbstständigkeit, die Freiheit und die Teilhabe an der Gemeinschaft. Eine gute Mischung aus Funktionalität, Geselligkeit und Komfort, können beispielsweise diese sein:

  • Moderne Büroausstattung
  • Mobilität und Flexibilität, Möglichkeit zum Homeoffice, Vertrauensarbeitszeit
  • Kreativräume und Lounge-Bereiche
  • Individuell angepasste Software-Lösungen, moderne Hardware-Lösungen
  • Attraktive Arbeitgeberangebote im Bereich Gesundheitsmanagement und Mitarbeiterevents.

Balance zwischen Technik und Kultur sowie Generationen

Jedoch reicht es nicht aus, den Mitarbeitern lediglich Hard Facts anzubieten. Vielmehr gilt es, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter auch mitnehmen und ein entsprechendes Mindset entwickeln. Die Einbeziehung der Mitarbeiter gilt als entscheidender Punkt für nachhaltig erfolgreichen Wandel und Erfolg. Denn es gibt nicht den einheitlichen Mitarbeiter, sondern unterschiedliche Charaktere und vielfältige Anforderungen. Die Beschäftigten stammen zudem oft aus unterschiedlichen Generationen mit individuellen Vorlieben und Bedürfnissen. Es gibt keine Musterlösung für ein Puzzle, das in jeder Organisation ein anderes Bild ergibt.

Unabhängig von neuen Technologien wirkt sich auch die demografische Entwicklung entscheidend auf den Arbeitsplatz der Zukunft aus. Bis zum Jahr 2025 wird die Generation der Millennials komplett ins Berufsleben eingetreten sein, ebenso wie Berufsanfänger aus der Generation Z. Sie treffen dort auf Mitarbeiter der Generation X und die Nachhut der Baby Boomer, die bis in ihre 60er Jahre aktiv im Unternehmen tätig sind.

Diese hier entstehende Vielfalt der Beschäftigten mit sehr verschiedenartigen Präferenzen und Bedürfnissen erfordert von Unternehmen eine ergänzende Veränderung im Hinblick auf New Work. Zur Stärkung des Employer Brandings empfiehlt es sich, dass Unternehmen ein kontextbezogenes und personalisiertes Arbeitsumfeld entwickeln, um auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter einzugehen.

Herausforderungen für Unternehmenslenker

Die sich hieraus ergebenden umfangreichen Veränderungen auf der Unternehmensebene bedeuten auch große Herausforderungen für das Management. Unternehmenslenker sind gefordert, den jeweils eigenen und richtigen Weg von New Work zu finden, damit das Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt.

Für eine erfolgreiche New Work Umgebung sollten auch die vorhandenen Prozesse genauer betrachtet und neue Möglichkeiten und Wege geprüft werden. In vielen Organisationen lösen sich traditionelle Strukturen auf. Allmählich hat es sich sicher herumgesprochen, dass ein moderner Arbeitsplatz eine geeignete Waffe im Kampf um die besten Köpfe sein kann. Unternehmen sollten nicht allzu lange bei der Entwicklung neuer Arbeitsplatzmodelle auf sich warten lassen, um Schwierigkeiten bei der Rekrutierung ihrer Talente zu vermeiden.

Unternehmenskultur muss passen

Eine wichtige Voraussetzung ist auch eine neue – oder besser gesagt – angepasste Kultur, in der sich New Work entfalten kann. Die Kultur sollte von den Führungskräften vorgelebt werden und mit einer Vision gefüllt sein. Mitarbeiter beschäftigen sich immer stärker mit dem Zweck ihres Unternehmens und der Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit. Hier sind Führungskräfte gefordert, den Mitarbeitern Orientierung und Inspiration zu vermitteln und sie auch zu motivieren. Kaum etwas verbindet und motiviert mehr, als ein gemeinsames unternehmerisches Ziel zu verfolgen. Einer der Hauptgründe, warum namhafte Unternehmen wie Microsoft, Google etc. bei IT-Fachkräften eine so hohe Anziehungskraft haben, ist die dortige gemeinsame Zielsetzung. Der Wunsch, gemeinsam etwas Großes zu erreichen.

Fazit:

Viele Mitarbeiter wünschen sich einen digitalen Arbeitsplatz ohne Abhängigkeit von der IT. Heute ist es nicht mehr unbedingt der Dienstwagen, der potenzielle Mitarbeiter anlockt. Ein wichtiges Ziel ist ein positives Employer Branding, dies wirkt sowohl auf bestehende Mitarbeiter als auch auf die Rekrutierung neuer Kräfte. Beim Arbeitsplatz der Zukunft denken viele schnell an schicke und architektonisch moderne Bürogebäude, doch es kommt nicht nur auf das Ambiente an: Flexibilität in der Arbeitsform ist gefragt, aber auch hier gibt es häufig Unterschiede.

Ohne den passenden kulturellen Fit können noch so viele Anreize geschaffen werden. Entspricht die Unternehmenskultur nicht dem unternehmerischen ‚Outfit‘, entsteht eine Diskrepanz, die im Zeitalter der offenen Kommunikationsmedien und Gepflogenheiten nicht lange geheim bleiben.

Was letztlich beim Konzept der New Work zählt, ist das Gesamtpaket.

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Anders Wartenberg

Andreas Wartenberg

Andreas Wartenberg, Geschäftsführer der Hager Unternehmensberatung und Chairman of the Board der Horton Group International. Andreas Wartenberg ist seit knapp 25 Jahren als Personalberater tätig und besetzt Management-Positionen in der Technologiebranche sowie in weiteren Branchen. Er verfügt über ein breites Erfahrungsspektrum im Bereich strategischer Entwicklung und Positionierung von Personalberatungen. Darüber hinaus ist er einer der angesehensten Berater rund um das Thema Digitalisierung in Unternehmen.

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