Nachgefragt bei… Rebecca Richter und Katja Dunkel

Personalmanagement

Rebecca Richter und Katja Dunkel wollen Frauen und queeren Personen einen Safe Space immännerdominierten Rechtswesen schaffen. Sie gründeten deshalb am Weltfrauentag eine Kanzlei für Frauen und queere Personen.

Es bedarf einer feministischen Kanzlei, weil …
die Anwaltschaft weiblicher werden muss. Wir wollen patriarchale Strukturen aufbrechen und ein Gegenmodell in einer Männerbranche bieten.

Die Idee zum gemeinsamen Gründen kam uns, als wir …
uns bei Wein und Oliven in einer Berliner Queer-Bar über unflexible Arbeitsmodelle, veraltete Strukturen und Ideen zur Verbesserung austauschten. Warum nicht wir zwei? Warum nicht unsere eigenen Vorstellungen umsetzen? Warum keinen Safe Space im Rechtswesen?

Wir sind anders als andere ­Anwaltskanzleien, weil …
wir unseren Fokus auf Frauen und der Queer-Community deutlich nach außen tragen und Haltung zeigen.

Unsere Vision ist es, …
eine Kanzlei zu führen, die auf Solidarität, Gleichberechtigung und moralischer Verantwortung basiert. Wir sind stolz darauf, ausschließlich die Interessen von Menschen zu vertreten, die mit uns in einer offenen und gerechten Gesellschaft leben wollen. Die Unterstützung von Frauen und der Queer-Community liegt uns hierbei besonders am Herzen.

Die meisten Anfragen erhalten wir…
zu den Themen Film- und Autorenrecht, Äußerungsrecht bei den Themen sexualisierte Gewalt, Diskriminierung und Hassrede.

Wir nutzen Instagram, um …
unsere Vision und unsere Werte zu vermitteln. Gleichzeitig wollen wir über rechtliche Themen informieren und in direkten Austausch mit unserer Fokusgruppe kommen.

Als ein Juror eines Businessplan-­Wettbewerbs über unsere Gründung sagte, das sei wie eine Zahnarztpraxis für Übergewichtige zu gründen, dachten wir …
einen unqualifizierteren Kommentar kann es nicht geben. Andererseits wurden wir in unserem Vorhaben dadurch bestätigt: Solche Kommentare untermauerten die Notwendigkeit unserer Gründung.

Mittlerweile haben wir bewiesen, dass …
junge Anwältinnen gründen können, dass Arbeit im Rechtswesen nicht starr, sondern flexibel sein kann.

Unser Lieblingsmagazin ist …
Der Podcast Verbrechen von der Zeit.

Mitten im Corona-Lockdown zu gründen bedeutet, dass …
wir den persönlichen Kontakt zu unserer Mandantschaft missen, aber wir genießen durch die digitalen Möglichkeiten auch viele neue Freiheiten.

Unser erstes Geld verdient haben wir als …
Kellnerinnen in Studentenkneipen.

Wären wir nicht Anwältinnen ­geworden, wäre …
auch eine Karriere als Tischlerin oder Psychotherapeutin denkbar gewesen.

Ein Buch, das uns nachhaltig ­beeindruckt hat, war …
Giovannis Zimmer von James Baldwin.

Die Rechtsanwältinnen Rebecca Richter und Katja Dunkel haben eine Medienrechtskanzlei mit Sitz in Berlin-Neukölln gegründet und vertreten Frauen und queere Menschen. Rebecca Richter ist Anwältin für gewerblichen Rechtsschutz und das Urheberrecht. Die Rechtsanwältin Katja Dunkel ist auf das Presse- und Äußerungsrecht spezialisiert.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe Gender. Das Heft können Sie hier bestellen.

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Jeanne Wellnitz (c) Mirella Frangella Photography

Jeanne Wellnitz

Redakteurin
Quadriga
Jeanne Wellnitz ist Senior-Redakteurin in der Wirtschaftsredaktion Wortwert. Zuvor war sie von Februar 2015 an für den Human Resources Manager tätig, zuletzt als interimistische leitende Redakteurin. Die gebürtige Berlinerin arbeitet zusätzlich als freie Rezensentin für das Büchermagazin und die Psychologie Heute und ist Autorin des Kompendiums „Gendersensible Sprache. Strategien zum fairen Formulieren“ (2020) und der Journalistenwerkstatt „Gendersensible Sprache. Faires Formulieren im Journalismus“ (2022). Sie hat Literatur- und Sprachwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert und beim Magazin KOM volontiert.

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