Corona-Virus: Webasto schließt vorübergehend Standort

Personalmanagement

Das Corona-Virus hat Deutschland erreicht. Vier Beschäftigte von Webasto sind erkrankt. Auch andere Unternehmen führen Handelsbeziehungen nach Wuhan.

Nachdem am Montag der erste mit dem Coronavirus-Erreger „2019-nCoV“ infizierte Patient in Deutschland gemeldet wurde, sind nun drei weitere Menschen erkrankt. Bei allen Patienten handelt es sich um Mitarbeiter des Autozulieferers Webasto, das enge Handelsbeziehungen nach Wuhan unterhält. In der zentralchinesischen Provinz war die neuartige Lungenkrankheit zuerst ausgebrochen. Der erstinfizierte Webasto-Mitarbeiter hatte sich bei einer aus Wuhan stammenden Kollegin angesteckt, die geschäftlich in Deutschland war. Webasto schließt nun vorsorglich seinen Standort im oberbayerischen Stockdorf, stellt seinen Mitarbeiter:innen aber frei, im Homeoffice zu arbeiten. Das Management hat für mindestens die kommenden zwei Wochen außerdem alle Reisen nach und von China abgesagt.

Auch andere Unternehmen unterhalten Handelsbeziehungen nach Wuhan

Für Webasto ist China einer der Hauptabsatzmärkte: Das Unternehmen produziert in Wuhan in der zentralchinesischen Provinz Hubei Batterie- und Ladesysteme für Elektroautos. Aber auch andere Firmen haben Standorte in der Krisenregion, in der das Virus zuerst auftrat – darunter zum Beispiel auch Siemens und BMW. Vollständig absagen wollen die beiden Unternehmen Reisen nach China noch nicht. Gegenüber dem bayerischen Rundfunk (BR) erklärten sie, er werde weiterhin zwingend notwendige Reisen geben. BMW betonte allerdings, Geschäftsreisen in die betroffene Provinz Hubei seien eingestellt worden. Siemens rät den Mitarbeiter:innen laut BR außerdem, „nicht verschiebbare Termine möglichst durch Telekonferenzen o.ä. zu ersetzen.“

Auch das Softwareunternehmen SAP aus Walldorf im Rhein-Neckar-Kreis spürt die Auswirkungen der Pandemie. Der Konzern hatte in Wuhan erst neulich ein Büro eröffnet. Dem Südwestdeutschen Rundfunk (SWR) teilte das Unternehmen mit, es beobachte die Situation. „In allen unseren Regionalbüros wurden die Präventivmaßnahmen verstärkt, zum Beispiel Räume häufiger desinfiziert.“ Bei Bedarf könnten auch hier die Mitarbeiter:innen im Homeoffice arbeiten.

Grippe für Patient:innen bislang gefährlicher

Die Inkubationszeit beträgt beim Coronavirus zwischen einem und zwölf Tagen. Die Symptome sind ähnlich denen einer Grippeerkrankung, Patient:innen leiden unter anderem an Atembeschwerden und Fieber. Der Erreger ist inzwischen in 17 Ländern angekommen, zuletzt auch in denVereinigten Arabischen Emiraten. Forscher:innen betonen aber wiederholt, er sei weitaus weniger bedenklich als die echte Grippe, diese fordere weltweit jedes Jahr hunderttausende Tote.

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